Lioncast LM 20 Gaming Maus im Test
Es ist immer wieder schwierig ein Review über eine Maus zu schreiben. Denn tatsächlich ist gerade eine Maus ein Peripheriegerät bei dem es viel auf den individuellen Geschmack ankommt. Für manche muss sie voll in der Hand liegen und andere wollen die Maus nur mit den Fingerspitzen führen. Wieder andere – wie bspw. ich – sind sehr empfindlich was den Tastenwiderstand betrifft. Er soll nicht zu weich aber auch nicht zu hart sein. Wozu also ein Review schreiben? Lohnt es sich denn dann überhaupt Reviews zu einer Maus zu lesen?
Natürlich!
Denn so kann ich zu mindestens schon einmal einen ersten Eindruck zur Maus gewinnen. Wie ist die Verarbeitung? Gibt es Probleme bei der Einstellung? Wie leicht ist diese? Fragen über Fragen, die ich hier nun beantworten will, damit ich euch bei einer Kaufentscheidung helfen kann.
LM20 – rechtes Seitenprofil
Verarbeitung
Die Verarbeitung ist für eine 40 Euro Gaming Maus wirklich gut. Hier wackelt und klappert nichts. Die Tasten haben einen feststehenden Druckpunkt und sitzen starr. Auch das Mausrad lässt sich weich und angenehm führen.
Was mich ja immer wieder begeistert sind gesleevte Kabel in den unteren Preissektionen. Und auch hier sorgt Lioncast für eine positive Überraschung. Denn ich persönlich würde keine Maus mehr ohne gesleevtes Kabel kaufen. Dafür hatte ich einfach zu viele Mäuse die ich wegen eines Kabelbruchs wegschmeißen musste. Und hierbei spreche ich von Gaming Mäusen im 3-stelligen Euro Betrag!
Leider muss ich bei dieser Maus auch negative Punkte ansprechen.
LM 20 – unsaubere Verklebung
Denn was mir schon nach wenigen Wochen aufgefallen ist, ist die Gummierung an der Daumenablagefläche. Die genoppte Gummierung ist in eine dafür vorgesehene Vertiefung aufgeklebt. Und am unteren Rand, wo am meisten der Daumen aufliegt, löst sich der Rand der Gummierung minimal. Dieses bisschen führt aber dazu, dass ich mich immer wieder dabei erwische, wie ich mit dem Daumen genau über diese Stelle fahre. Ob die Verklebung auf Dauer hält, stelle ich daher etwas in Frage.
Ebenso ist diese Gummifläche nicht ganz bündig mit der Vertiefung. Denn das Gummi ist etwas kleiner als die Vertiefung, was zu einem kleinen Spalt führt. Dies fällt aber auch nur bei näherem Hingucken auf und ist für diese Preisklasse nicht wirklich dramatisch.
Optik
Sicherlich auch ein sehr subjektives Thema.
Persönlich finde ich die Maus weder auffällig schön, noch abstoßend. Die Optik verkauft eine gute Verarbeitung, was zum größten Teil auch völlig zutrifft.
Mir persönlich würde es besser gefallen, wenn die Beleuchtung hinter dem “LC” durchgehend wer. Denn hier ist keine gleichmäßige Beleuchtung vorhanden. Vielmehr lässt sich erkennen, dass sich dort mittig eine Lampe befindet. Dies führt dazu, dass der Schriftzug eben nicht gleichmäßig beleuchtet wird. Vergleicht man dies aber bspw. mit der G402 Hyperion Fury von Logitech, wird man feststellen, dass das dort genau so ist. Daher handelt es sich hierbei um ein Kritikpunkt auf sehr hohem Niveau.
Was mir optisch wirklich sehr gut gefällt, ist die Tatsache, dass sich die Beleuchtungsfarbe individuell einstellen lässt. Dies kann man gemütlich über den Treiber machen und ist völlig unkompliziert. Das geht bspw. bei der G402 von Logitech nicht.
Perfekt hätte ich dies gefunden, wenn sich nicht nur die Farbe für das “LC” ändern lässt. Denn unabhängig von dieser Farbe, bleibt die Beleuchtungsfarbe für die DPI-Anzeige immer blau.
Hier sind wir aber wieder bei dem Punkt. Die Maus kostet auch nur 40 Euro.
Haptik
LM 20 – linkes Seitenprofil
Hier möchte ich gerne die LM20 mit der G402 von Logitech vergleichen. Aber auch nur, weil beide ein anderes Volumen auffüllen.
Die G402 liegt recht gut in der Hand. Ich selbst habe recht große Hände. Dies führt dazu, dass nicht meine ganze Handfläche auf der Maus aufliegt. Vielmehr haben fast ausschließlich meine Finger Kontakt zur Maus.
Bei der LM20 kann ich ganz gemütlich meine Hand auflegen. Meine Handfläche liegt dann sehr angenehm auf der Maus ohne, dass die Finger komplett auf der Maus liegen. Hier berühren von meinen Fingern nur die Fingerspitzen die Maus. Trotzdem habe ich die Maus fest im Griff, da meine gesamte Handfläche auf dieser aufliegt.
Gerade beim längeren Arbeiten oder Spielen am PC ist das ein enormer Vorteil und deutlich komfortabler, als bspw. die G402 Hyperion Fury.
Treiber
Die Oberfläche des Treiber ist sehr schlicht gehalten. Jedoch findet man sich hier dafür auch schnell zu recht.
Hier kann man bequem die Tastenbelegungen und die Beleuchtung einstellen.
Praktisch ist auch, dass man fünf verschiedene Profile anlegen kann. Einmal für die Tastenbelegungen und ein weiteres mal für die Einstellung der DPI.
Ich persönlich brauche das nicht, wobei ich mir sehr gut vorstellen kann, dass dies besonders nützlich ist, wenn man Spiele aus den verschiedensten Genre spielt. Zwischen den Profilen kann man auch bequem per Tastendruck wechseln.
Funktionen
Die Einstellungsvielfalt ist Lioncast typisch. Denn diese sind sehr umfangreich.
Farbpalette Beleuchtung
Wie bereits unter dem Punkt Optik angesprochen, lässt sich die Beleuchtung individuell einstellen. Hierbei dient die gesamte Farbpalette als Auswahlmöglichkeit.
Ebenso klasse ist die Möglichkeit das Gewicht der Maus zu verändern. Lioncast nennt das “Weight Tuning System“.
Dieses ermöglicht die eigene Einstellung des Widerstandes der Maus. Ohne die Gewichte lässt sich der Cursor deutlich leichter über den Monitor hetzen. Mit den Gewichten hat man dann doch das Gefühl, etwas in der Hand zu halten. So ist für jeden das richtige dabei.
Gerade für MMO Spieler sehr interessant. Es gibt insgesamt acht frei einstellbare Tasten. So hat man fünf Tasten die wirklich sehr leicht zu erreichen sind und drei Tasten die es erfordern, dass man mind. den Finger von der linken Maustaste löst.
Sinngemäß sind zwei von diesen drei Tasten standardmäßig mit der Einstellung der DPI belegt.
Den Tasten kann man über den Treiber sehr einfach direkt einen Befehl zuordnen oder mit Hilfe der Makroaufzeichnung, eine ganze Befehlskette zuweisen.
Der dynamische Laser Sensor sorgt zudem für ein sehr präzises führen der Maus bzw. ein sehr gutes Aiming. Lioncast selbst wirbt damit, dass es sich hierbei um einen der präzisesten Laser Sensoren handelt, welcher momentan auf dem Markt ist.
Die lässt sich die Maus auf bis zu 16.400 dpi hoch treiben.
Der Sensor ist mir während mehrer Wochen als sehr zuverlässiger und präziser Partner aufgefallen. Ich möchte hier keine Labortests durchführen. Deshalb kann ich sicherlich nicht so gut beurteilen wie gut der Sensor wirklich ist.
Was ich aber nur wiederholen kann ist, dass die Maus durchweg sehr präzise ist!
Fazit
Die LM20 von Lioncast ist absolut konkurenzfähig zu bekannteren Firmen wie bspw. Logitech.
Die Verarbeitung ist sicherlich nicht perfekt, aber für den Preis auch kein Drama. Lediglich die genoppte Gummioberfläche an der Daumenablage könnte etwas besser zugeschnitten und verklebt sein.
Optisch erreicht die Maus keinen Oscar, sondern reiht sich eher in dem Bereich “unauffällig” ein.
Was aber gerade für den Preis sehr überzeugt, ist die Funktionsvielfalt. Neben einem sehr präzisen dynamischen Laser Sensor, welcher bis zu 16.400 DPI erreicht, lassen sich acht Tasten frei einstellen. Eine Makroaufzeichnung bereichert hierbei die Einstellungsvielfalt. Der krönende Abschluss ist das “Weight Tuning System”. Dieses lässt den Widerstand der Maus individuell einstellen.
Abschließend kann ich diesem Maus daher jedem empfehlen, wer nicht zuviel Geld für eine Gaming Maus in die Hand nehmen möchte, jedoch nicht auf einen zuverlässigen Partner mit vielen Einstellungsmöglichkeiten verzichten will.
Lioncast hat hier mit Bravur gezeigt, dass es sich lohnt, nicht nur auf die starken Marken zu setzen!
Schöne Review. 🙂 Danke dir, jetzt bin ich mir etwas sicherer was den Kauf der Maus angeht.
Gruß
xENNATOR, Patrick
Hallo Patrick,
vielen Dank für dein Feedback!
Es freut mich, dass ich dich mit diesem Review bei deiner Kaufentscheidung unterstützen konnte.
Genau aus diesem Grund mache ich das! ????
Gruß
Björn